iPhone 6: Überblick Testergebnisse

Seit wenigen Tagen ist das iPhone 6 lieferbar, offensichtlich haben auch schon Testgeräte den Weg in die Redaktionen gefunden. Ein erster Test ist sogar schon in der Printausgabe der ct‘ zu finden. Wie so oft, ist der fundierte Test der Heise-Redakteure eine zuverlässige Hilfe, um die Leistung des iPhone 6 zuverlässig einzuordnen.

Bei der Keynote haben Tim Cook und Phil Schiller besonders die Qualität der Displays und der Kamera, die hohe Rechenleistung des A8 Chips sowie die lange Akkulaufzeit herausgestellt. Im Test der ct‘ liest sich das dann so:

Beide Displays zählen zu dem besten auf dem Smartphone-Markt. (…) Der fast verdoppelte Kontrast (…) übertrumpft nun fast alle Smartphone-Konkurenten; nur die AMOLED-Panels zum Beispiel im Note 3 und Galaxy S5 zeigen mehr Kontrast.

Damit ist der wesentliche Fortschritt zum iPhone 5s beschrieben, alle weiteren Punkte werden bei der ct‘ als moderate Verbesserungen dargestellt:

  • Bei der Kamera gibt es „leichte Verbesserungen“, das Galaxy S5 ist besser.
  • Der neue A8-Chip bringt 20% Steigerung in den Benchmarks. Bei starker Belastung sind Android-Geräte mit dem Vierkern-Prozessor Snapdragon 801 schneller.
  • Erste Leistungstests zeigen eine überlegene Grafikleistung, noch fehlen aber Praxis-Ergebnisse.
  • Die Akkulaufzeiten sind sehr gut, aber nicht besser als beim Sony Xperia Z2 oder Galaxy S5

Das Design wird bisher von allen Testern als gelungen beschrieben, die Fotos scheinen hier also einen realistischen Eindruck zu vermitteln. Die Verarbeitung des Metall-Gehäuses ist wie gewohnt sehr gut, leider ist es aber nicht wasserdicht, wie bei Sony und Samsung inzwischen üblich. Aus meiner Sicht kritisch ist das Frontglas, das ohne schützenden Metallrand um die Vorderseite läuft. Die Gefahr auf Glasbruch ist damit noch größer als bisher. Man kann das mit einer schützenden Hülle verhindern, aber dann sieht man vom Design nichts mehr …

Das neue iPhone ist in der Summe seiner Eigenschaften offensichtlich ein sehr gutes Smartphone. Ob es das beste ist, hängt auch von den persönlichen Anforderungen ab. Wer zu Hause oder im Büro mit einem Mac arbeitet, profitiert von der verbesserten Zusammenarbeit zwischen iOS8 und Mac OS X, wer gerne (unterwegs) anspruchsvolle Spiele spielt, von dem neuen Grafikchip. Wer aber sein Smartphone mehr Freiheit will, als in Apples ‚walled Garden‘ möglich ist, der ist mit einem Topmodell von Sony, Samsung oder HTC besser bedient.

Bleibt zum Schluss die Preisfrage: Die kleinste Variante ist mit 16 GB Speicher sicherlich etwas knapp ausgestattet, auch weil es keinen SD-Steckplatz für eine Erweiterung gibt. Die Kaufempfehlung ist daher klar die 64 GB-Version für 800 € (iPhone 6) bzw. 900 € (iPhone 6 Plus), jeweils ohne Vertrag. Zum Vergleich: Das Galaxy S5 ist aktuell für knapp 500 € gelistet, das Sony Xperia Z2 für 400 €, das gerade vorgestellte Z3 für 650 € und das HTC One M8 bekommt man für 529 €. Dazu kommen jeweils noch ein paar Euro für eine SD-Speicherkarte.

Mein Fazit: Mit den 4,7 und 5,5 Zoll großen iPhones der sechsten Generation ist Apple endlich wieder mit zeitgemäßer Hardware am Start, die neuen Rekorde bei den Vorbestellungen zeigt, dass die Kundschaft darauf gewartet hat. Technisch sind die Geräte gut, aber nicht besser als die Topmodelle der Wettbewerber.
Spitze bleibt nur der Preis, das iPhone 6 kostet zwischen 20% und 50% mehr als die besten Androiden, das iPhone 6 Plus 27% bis 55% mehr. Die ct‘ nennt das im Vorwort „obszöne Preise„, dem kann ich mich anschließen.

 
Hier noch mein Linktipp zum Test des besten Smartphones der Welt
und das Hands-on Video von heise.de:

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